Mit der Erfindung des Fahrrades im 19. Jahrhundert nahm die individuelle Mobilität ungeahnte Ausmaße an. Noch vor dem Aufkommen des Automobils schien sich dem menschlichen Drang nach Fortbewegung nichts mehr in den Weg stellen zu können: der Beweis wurde 1891 mit der ersten Nonstop-Radfernfahrt über 1200 Kilometer von Paris ins bretonische Brest und zurück angetreten, ungeachtet der Warnung der Ärzte, dass dieses Unterfangen so sicher wie eine Überdosis Arsen zum Tode führen würde. Trotz aller technischen Fortschritte lebt diese Tradition weiter: Paris-Brest-Paris, ein Vorläufer der Tour de France, zieht – seit 1975 alle vier Jahre – Tausende von Amateur-Radsportlern in seinen Bann. Im Gegensatz zu den ersten Austragungen kann heutzutage nicht jeder, der nur verwegen genug ist, in Paris antreten: für die Teilnahmeberechtigung müssen zuvor vier vom Audax Club Paris lizenzierte so genannte Brevets über 200, 300, 400 und 600 Kilometer Distanz absolviert werden - ohne Begleitwagen, Streckenservice, Verpflegungsstellen.