Arreau - Arras-en-Lavedon

Donnerstag, 15. September 2005  


Verbote, selbst hier....Auffahrt zum AspinAuch auf diesem Campingplatz gibt es einen Aufenthaltsraum, der die nächtliche Kälte schnell vergessen macht. Ein wirklicher Luxus, den wir wohl dem Umstand verdanken, dass in dieser Gegend auch Wintersport betrieben wird.

Die Auffahrt zum Col d'Aspin beginnt mit einem Verbotsschild vor einem Baustoffhandel: Liebe Radfahrer, auf die Baustoffe pinkeln untersagt... Der Rest ist ein Traum in grün und blau; die gleißende Morgensonne scheint die Gipfel rechts und links der Straße allesamt küssen: Wie sehr sie ihre Hälse recken! Fast mühelos gelangen wir zum Gipfel, wo Viehherden ungeniert neben dem halben Dutzend Wohnmobilen weiden, die die Kuppe in Beschlag genommen haben.

Es ist elf Uhr morgens, für eine ernsthafte Pause noch zu früh. Also begeben wir uns in die Abfahrt, die bald schon in ein Hochtal mündet. Das Fahren hier wird zum Schweben...auf dem Col d'Aspin

Ste. Marie-de-Campan, Ausgangspunkt für den höchsten Pass auf unserer Route zum Atlantik: der Tourmalet mit seinen 2115 Metern. Noch ist der Tag jung. Erst die Mittagshitze bei La Mongie, dieser Geisterstadt unterhalb des Pic du Midi, rückt die Beschwerlichkeit des Unterfangens wieder ins Bewusstsein, aber was sind schon vier letzte Kilometer, wenn es darum geht, diesen Mythos zu bezwingen... Oben wartet das Denkmal Henri Desgrange auf uns - auch wenn es größere Kunstwerke geben mag, als Radfahrer freut man sich, wenn der eigene Sport diese Beachtung findet. Tatsächlich scheint hier das Zentrum des Radsports in den Pyrenäen zu sein, wenn man die Zahl der Rennräder auf dem Gipfel als Maß nimmt.

Col de TourmaletDie Sicht vom Gipfel ist phantastisch. Im Gegensatz zu gestern, wie die Frau aus dem Souvenirgeschäft anmerkt. Nicht einmal das Restaurant auf der anderen Straßenseite habe sie gesehen. Eine Abfahrt unter solchen Bedingungen macht weniger Spaß... Aber zunächst sind wir hier, legen uns kräftige Scheiben von dem würzigen Käse der Gegend aufs Baguette, dazu Rotwein aus den Corbières... Ein Gedicht.

Gegen vier Uhr machen wir uns auf den Weg ins Tal. Selbst jetzt ist es noch herrlich warm, die Windwesten können wir schon bald wieder ausziehen. Wohl 30 Kilometer lang verläuft die Straße ständig abfallend. Für kleine Besorgungen legen wir in Argelès-Gazost einen kurzen Stopp ein, ehe wir nach links auf die D 918 in Richtung Arrens abbieten. Es herrscht hier reger Feierabendverkehr und so beschließen wir, den Tag auf dem Rad mit dem nächsten Campingplatz ausklingen zu lassen. In Arras-en-Lavedan ist es soweit. Ein kleiner, fast leerer Zeltplatz mit Bäckerei und Lebensmittelladen um die Ecke. Ein schöner Ausklang, abgesehen von den Anwohnern mit ihren Rasentrimmern, die erbarmungslos jedem überstehenden Grashalm hinterherjagen. 

 

Kilometer

86 

Fahrzeit

5:13 h

Schnitt

16,4 km/h

Höhenmeter

2325

1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  |  7  |  8