Brevets 2016


Mont-Ventoux-Brevet

Es liegt auf der Hand, dass ein Leben ohne Brevets möglich ist. Haben wir nicht alle in der Verwandtschaft oder Bekanntschaft jemanden, der noch nie eine Langstrecke bewältigt hat – die Oma, der Opa oder irgendein Cousin dritten Grades? Eine ganz andere Frage ist die, ob das Leben als solches überhaupt sinnvoll sein kann, wenn man nicht von Zeit zu Zeit pedalierend das Weite sucht.

Auf der Strecke geblieben

Der Regen, so hieß es, würde heftig werden und käme von Westen. Für den heutigen Samstag sind die stärksten Schauer dieses Jahres angekündigt, aber das heißt es ja häufig vor dem Breisgau- oder irgendeinem anderen Brevet im badischen Grenzland zur Schweiz und zu Frankreich und ist insofern nun wirklich nichts Ungewöhnliches. Dass der Regen von Westen käme, daran glaube ich nicht.

Richtige Männer

Früher hielten es die richtigen Männer noch aus, einfach dazusitzen, ein Bier nach dem anderen zu trinken und über Stunden stumm und gedankenverloren vor sich hinzustieren. Sie hatten verstanden, worum es im Leben wirklich geht: um die einfachen Dinge. Also trinken, essen und und günstigenfalls noch ein paar Angelegenheiten, die einem dann einfallen, wenn die Kinder im Bett sind.

Auf der Spur der Schwaben

Auch wenn aus dem Alltag des Randonneurs nicht allzu viel bekannt ist, da er ohne Rad ja vollkommen undervcover lebt, so ahnt man doch, dass auch er, wie der verbleibende Rest der Bevölkerung, Stimmungsschwankungen unterworfen ist, die sich meist mit dem Nahen der Brevetwochenenden bessern, so wie etwa der rechtschaffene Schwabe – sollten die mannigfaltigen Berichte über seine Wesensart stimmen – während Wochen unerträglich sein kann und erst zum Wochenende Stimmungsaufhellungen erfährt, wenn das Schild für die Kehrwoche turnusmäßig wieder bei ihm an der Wohnungstür hängt...