Sonntag, 18. September 2005
Bei Temperaturen von deutlich unter 10 Grad mache ich uns das Frühstück, eingepackt in allem, was mir zur Verfügung steht. Mit der Sonne kommt schon bald die Wärme zurück und wir bekommen unser feuchtes Zelt doch noch einigermaßen trocken.
Für die letzten 50 Kilometer zum Atlantik wählen wir die Route impériale des cimes. Welcher Kaiser mag wohl hier vor Jahrhunderten langkutschiert sein? Wir jedenfalls genießen die Kilometer in der Sonne, die uns noch von unserem Ziel trennen. Von Zeit zu Zeit schimmert schon das große Wasser zwischen den Bergen durch. Aber das Meer will erkämpft sein. Wie gestern geht es in einem fort auf und ab. Endlich befinden wir uns wieder auf die D 918, die wir schon vom Herz der Pyrenäen kennen, und stoßen auf ihr direkt zum Strand vor. Blauer Himmel, leuchtendes Meer, feiner Sand. Wer immer das Drehbuch zu dieser Tour geschrieben hat, er hätte es nicht besser schreiben können - die Highlights in strahlendem Licht, Vor- und Abspann in der Schwebe der vorbeiziehenden Wolken, im Ungewissen des Nebels.
Allein der Zeitpunkt für unser Picknick am Strand ist nicht ideal: kaum haben wir alles ausgepackt und ausgebreitet, müssen wir feststellen, dass der Wasserpegel steigt und fast blitzartig ist der gesamte Strand überspült. Aber das tut dem Glanz dieses Tages keinen Abbruch. Wir genießen diese Stunden am Atlantik in vollen Zügen.
Abends kehren wir dem Meer wieder den Rücken und begeben uns zum Bahnhof in Biarritz. Der Nachtzug bringt uns nach Paris, wo wir noch einen halben Tag mit unseren Rädern die Stadt erkunden. Aber das wäre irgendwann einmal eine eigene Geschichte wert...
Kilometer |
54 |
Fahrzeit |
3:18 h |
Schnitt |
16,2 km/h |
Höhenmeter |
650 |